Jede dritte bis vierte Schwangere aus sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen raucht, wodurch das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen und plötzlichen Kindstod steigt. Demgegenüber rauchen nur 1,6 Prozent der Schwangeren mit hohem sozioökonomischem Status. Dieses Ungleichgewicht setzt sich fort: So sind sozioökonomisch benachteiligte Kinder und Jugendliche häufiger Passivrauchen ausgesetzt (26,4 Prozent) als Gleichaltrige mit hohem Status (8,2 Prozent) und rauchen auch häufiger selbst. Insgesamt wird das Konsumverhalten von illegalen Drogen, Alkohol und Tabak stark von den sozialen Merkmalen beeinflusst: Hauptschülerinnen und Hauptschüler konsumieren mehr und häufiger Tabak oder illegale Drogen als gleichaltrige Jugendliche aus anderen Bildungsschichten.
Ein neuer Suchtfaktor ist der zunehmende Medienkonsum bei Kindern und Jugendlichen sowie ihren Eltern, der die Gesundheit gefährdet. So sind bereits bei Babys Fütter- und Einschlafstörungen zu beobachten, bei Kleinkindern Sprachentwicklungsstörungen, Unruhe und Aggressivität und bei Kindern im Grundschulalter Konzentrationsstörungen. Bei 22,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen ist von einer problematischen Internetnutzung und bei 5,8 Prozent der Jugendlichen von einer computerspiel- oder internetbezogenen Störung (Internetabhängigkeit) auszugehen, körperliche und psychische Störungen sind die Folge.
- Die National Coalition Deutschland empfiehlt dem UN-Ausschuss, die Bundesregierung aufzufordern,
- 92. gesundheitsgefährdende Produkte wie Zucker, Tabak und Alkohol mit Werbeverboten und Steuern zu belegen, beziehungsweise deren Steuern deutlich zu erhöhen, sowie die WHO-Tabakkontrollkonvention (Framework Convention on Tobacco Control) umzusetzen;
- 93. Kinder, Jugendliche und Eltern für die physischen, psychischen und psychosozialen Risiken der eigenen Mediennutzung zu sensibilisieren und über die gesundheitsgefährdenden Folgen einer intensiven Nutzung aufzuklären.